Nach einigem warten (worauf eigentlich?) ging es 9:00 Uhr los.
Wir hatten schon zu Beginn mehr als eine Stunde Verspätung. Eine 2-stündige Fahrt brachte uns zu einem vereisten Parkplatz, von wo aus unsere Wanderung starten sollte.
Nach einem Spielchen zum Warm werden füllten wir noch schnell das Intention Book aus (Rückversicherung falls man verloren geht und zur "Buchung" der Hütte) und schon konnte es los gehen...
Na ja, es war allerdings schon Mittag und wir waren hungrig und es war kalt.
Ein schmaler Pfad wand sich durch den Wald den Hang hinauf. Er war ziemlich steil und auf dem Eis konnte man nur ganz schwer Halt finden. Um halb 2 kamen wir schließlich zu einer alten Mine, die uns als erster kleiner Lagerplatz zum rasten diente.
Fran, Anna & Katharina
Sandy & ich
Von dort aus bekamen wir 2 bearings (Orientierungspunkte) denen wir ca. einen km in Paaren folgen mussten. Also, wir schwammen förmlich durch über kniehohen Schnee ohne Weg bis an den Aufstieg des Berges vor uns. Der Kompass führte uns geradewegs auf die Spitze zu, auf der anderen Seite wieder hinunter und auf den Gipfel des nächsten Berges wieder hinauf.
Diese knapp zwei Stunden brachten mich wirklich an meine Grenzen ! Und wir bekamen nicht mal eine kurze Pause dort oben auf der Bergkuppe, da wir die Hütte noch vor dem nahenden Sonnenuntergang erreichen mussten.
Sandy mit den bearings
Diese knapp zwei Stunden brachten mich wirklich an meine Grenzen ! Und wir bekamen nicht mal eine kurze Pause dort oben auf der Bergkuppe, da wir die Hütte noch vor dem nahenden Sonnenuntergang erreichen mussten.
Woolshed Creek Hut
Ungefähr 20 Minuten und ein paar letzte gerannte Meter später erreichte ich als Erste "Woolshed Creek Hut". Die Hütte war großartig und sollte nicht umsonst "HÜTTE" heißen. Es gab kein fließendes Wasser drinnen (die Hähne waren zugefroren), nur den eiskalten Bach vor der Tür, es war kalt und eng. Zum Plumpsklo - Häuschen (ohne Herz in der Tür) musste man durch den Schnee stapfen und die Matratzen in den Räumen waren hart und lagen eng an eng auf dem Boden. Ich machte Feuerholz (habe ja schon Übung darin) und wir fingen an ein Feuer zu entfachen um unsere Nudeln zu kochen (hatten nicht wirklich genug davon mitgebracht). Danach aßen wir noch Kekse, räumten wieder auf und spielten ein paar Kartenspiele alle zusammen.
Ich verabschiedete mich dann an diesem Tag als eine der ersten die ins Bett ging.
Ich verabschiedete mich dann an diesem Tag als eine der ersten die ins Bett ging.
unser Bettenlager
Küche und Feuerstelle in der Woolshed Creek Hut
Feuerholz machen
Ich habe anscheinend nicht als Einzige schlecht geschlafen. Es war eisig, laut, als die anderen auch schlafen gingen, heiß und stickig nach Mitternacht. Um 8:00 Uhr hatte das alles ein Ende.... was ? Schon 8 ? War nicht eigentlich halb 6 geplant ? Macht nix...
Meine Gruppe verbrennt den morgendlichen Porridge und ich kann mir kaum ein Schälchen reinzwingen. Disgusting (widerlich) !Da wir die Schlafsäcke, Zelte, Kocher und die großen Teile dort lassen können, teilten Sandy und ich uns ein sehr erleichtertes Pack. Erst um 11 Uhr marschieren wir los. Gleich in unser erstes kleines Hausbächlein falle ich rein ! Das kann ja was werden... aber wir können alle darüber lachen. Zum Glück sind meine Socken noch halbwegs trocken geblieben.
Überquerung unseres Hausbächleins
Wir folgten dem Wanderweg über den nächsten Hügel, bevor wir wieder den Weg verlassen und einfach gerade nach oben klettern. Es war zwar steil, aber nicht so ermüdend wie die Challenge gestern. Auf der Kuppe unseres Berges angekommen setzten wir uns an die windstille Nordseite des Hanges in die Sonne und aßen Lunch. Wir waren immer noch Stunden vom Mount Somers entfernt, doch Eis machte ein weitergehen auf diesem Weg eh viel zu gefährlich.
mein Schutz vor Sonne und eiskalter Luft
Es wurde Zeit wieder loszulaufen !
Es ging denselben Weg wieder hinunter, unterbrochen durch kurze aber effektive Schneeballschlachten. Wir überquerten 2 weitere Flüsse fast problemlos und erreichten den Hügel neben der Hütte kurz bevor die Sonne unterging. Also warteten wir da oben noch ein bisschen, bis die fernen Bergspitzen sich rosa färbten und das Licht langsam schwand.
Mr. Christeller
Woolshed Creek Hut
Bear Grylls
Kleine und lustige Spielchen machten uns alle untereinander bekannt. Kennt ihr z.B. das Kartenspiel Spoons ?
Nach einer engen, unruhigen und für mich schlaflosen Nacht wich ich am frühen Morgen auf den Boden aus, wo ich wenigstens noch eine ganze Stunde schlafen konnte. Diesmal hat unser Porridge ganz gut geschmeckt ! Wir packten unsere Rucksäcke, denn heute mussten wir wieder alles mitnehmen. Wir machten noch schnell ein Paar Klassenfotos und dann ging es los.
Sandy und ich führten unsere Gruppe den Ersten Teil des Weges (jeder musste das einmal machen). Bis zur Mittagszeit hatten wir wieder den Zaun erreicht.
Klassenfoto
Sandy führt die Gruppe und bestimmt das Tempo
Nach einer langen Pause lauerten wir der anderen Trampinggruppe mit Schneebällen auf. Mr. Finley (der andere Outdoor Education Lehrer) fand das gar nicht lustig (wie immer) und Mr. Allen (der uns am Ende der Kayak-Session unterrichtet hatte) hat mir als Rache gleich ganze Schneehaufen ins Gesicht gespritzt ! Das war cool !!!
Schließlich trennten wir uns hier von unserem Profi-Tramping-Führer Richie, nachdem ich ihm auf seinen Wunsch hin noch ein Abschiedslied gesungen hatte (Elven Hymn to Elbereth Gilthoniel).
Profi Guide Richie
Herr der Ringe Filmmusik ist...
Am Mittag schien die Sonne wieder etwas kräftiger und das Eis war geschmolzen, aber Schlamm bedeckte nun den Pfad und machte uns das Leben nicht gerade leichter.
unvergessliche Eindrücke
Anna, Sandy und ich
unsere abgelaufene Route
Verschwitzt und dreckig erreichten wir den Parkplatz.
Das war`s schon ? Waren wir schon wieder 3 Tage unterwegs ???
Mr. Christeller hatte einige Probleme mit dem Anfahren, da die Autoreifen auf dem Eis nur hin und her rutschten.
Unser Haus erreichte ich so gegen 17:00 Uhr an diesem Mittwoch. Ein heißes Bad hat so gut getan und meine drei kleinen Schwestern warteten schon auf mich. Es gab so viel zu erzählen, so das wir noch länger gemeinsam am Tisch saßen. Die Zeit verging so schnell, die 3 Tage waren so kurz und doch ist so viel passiert, so viele neue Eindrücke und Erfahrungen habe ich gesammelt !
Obwohl ich total müde war wurde es schon wieder spät, denn ich musste noch einiges für den nächsten Schultag vorbereiten. Solche Aktionen befreien einen nicht von Hausaufgaben oder anderen schulischen Verpflichtungen...
Meine liebe Arwen,
AntwortenLöschendu hast ganz recht, bei diesen Abenteuer wäre ich gerne an deiner Seite gewesen. Tolle Bilder und ein wunderbarer "Spielplatz" für dich als "Wanderweltmeisterin" aus der Schweiz. Typisch, das du die letzten Meter zur Hütte gerannt bist!