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Donnerstag, 20. September 2012

die Leere danach

Der Tag danach …
Montag, der normale Schulalltag fängt wieder an.
Wir hätten alle ein paar Tage Ruhe verdient. Und ja, uns wurde sogar geraten am ersten und/oder zweiten Tag zuhause zu bleiben, wenn wir uns nicht so gut fühlen. Nur den Anruf in der Schule, zur Krankmeldung, den sollten wir nicht vergessen.
Wie wahrscheinlich fast jede/r wache ich am Morgen, den 20. August 2012, mit heftigen Kopfschmerzen auf. Ich entscheide mich nicht zur Schule, sondern lieber wieder zurück ins Bett zu gehen. „Mr. Hurley hatte uns das ja sogar erlaubt ...“
Zur dritten Stunde finde ich dann aber doch meinen Weg zum Unterricht, wo mich ebenfalls ziemlich müde Musiklehrer grüßen. Ich bekam auch gleich einen neuen Spitznamen:
Platinum-Award-Winning-Franzi. Klingt gut ..., oder ?
Die ganze Schule, das komplette Umfeld, jeder hat unseren Erfolg irgendwie miterlebt und Anteil daran genommen. Hier gab es wohl niemanden der nicht Bescheid wusste. Auch bekam ich allmählich mein Dauergrinsen zurück.


Es ist schön, wenn man seine Freude mit anderen teilen kann.
In der Tech Suite schläft Theo bald ein und fällt fast vom Stuhl ... Meine halbe Musikklasse ist aber anscheinend noch im Bett, denn die Anzahl von uns ist sehr überschaubar. Mein Lehrer gibt mir auch den Rat: Ich solle mir eine dunkle Ecke suchen und ein wenig relaxen, da er sich ebenfalls nicht imstande sieht, einen ordentlichen Unterricht durchzuführen. Das tue ich dann auch ...
In meiner Gesangsstunde komme ich nicht höher als ein „e“ und danach fangen die Halsschmerzen richtig an. Ich bekam fast keinen Ton mehr raus. Deswegen blieb ich auch am Dienstag zuhause und meldete mit für diesen Tag ab. Statt zur Schule zu gehen, bemale ich mit Lisa und der ebenfalls Kranken Katy und Beth Kissenbezüge als Weihnachtsgeschenke. Es folgt ein Mittagsschlaf, Filme schauen, Karten spielen, das ist alles an diesem Tag. Doch schon am nächsten Morgen fühlte ich mich wieder zur Schule verpflichtet und hatte gleich 2 mehr oder weniger erwartete Auftritte. Statt mich bei Form Class zu beteiligen, werde ich zu Mrs. Brodie bestellt. Sie bittet mich für internationale Journalisten zu singen. Sie hatte gerade diese schöne Idee und sie weiß, dass das sehr kurzfristig ist.
Das war es, aber ein paar Minuten blieben mir ja noch. Also holte ich Alice aus dem Unterricht und sie begleitet mich auf dem Klavier für das Stück „Vedrai, carino“. Wir sahen es gleichzeitig als Übungsgelegenheit für den Talentwettbewerb an. Dieser sollte heute in Lunch stattfinden, obwohl ich mich ziemlich klein und wackelig anhören musste. Anschließend wurden die Journalisten und ein paar der Internationalen Schüler in 3 Gruppen aufgeteilt: Eine chinesische, eine japanische und eine amerikanische Gruppe, dieser wurde ich zugeteilt. Mir wurde zwischendurch gesagt, dass mein Akzent manchmal deutsch, manchmal britisch oder sogar Kiwi klinge ! Hört sich für die Journalisten bestimmt seltsam an. Was die alles hören …
Ich erfahre auch, dass wir nächsten Freitag eine Prüfung im Klettern haben, dabei hatte ich doch gerade mal eine Stunde, bei der ich dabei sein konnte ! Und auch heute musste ich nach nur 10 Minuten zum Soundcheck verschwinden. Um das Aurora Centre für Burnside's Got Talent mit meiner Stimme zu füllen brauche ich zumindest heute ein Mikrofon. Ich bin ausgerechnet noch die Allererste im Programm. Vor einer überfüllten Halle habe ich zusammen mit Alice am Klavier mein „Vedrai, carino“ gesungen.
Es hat ziemlichen Spaß gemacht. Obwohl das Publikum wohl nicht so sehr mit einem Operngesang gerechnet hat und deshalb auch ziemlich unruhig war. Anschließend kamen wir gerade noch rechtzeitig zur Bel Canto Probe, wobei wir auch fürs NZ-Fernsehen mit unserem ungarischen Lied aufgenommen wurden. Danach gab es Kuchen für alle und wir redeten über alles Mögliche.
Nach der Schule und anstelle von SMP musste ich meine verpasste Englischarbeit von letzter Woche nachholen und so ziemlich alle Chormitglieder saßen in derselben Klasse.
Wir sollten nach der Fertigstellung auf unseren Plätzen bleiben und warten, bis alle ihre Arbeit beendeten. Sam schrieb in dieser Zeit wiedermal ein Lied, Theo kaute auf seinem Stift und ich studierte alle Poster an der Wand ...
Theo lief dann zusammen mit mir nach Hause und wir hatten eine wirklich sehr nette Unterhaltung.
Ich fühlte mich aber immer noch nicht fit genug, um am Nachmittag zum Fechttraining zu gehen.
Der Abend wurde beschaulich und ich sah mir nur noch die Bel Canto Aufzeichnungen von heute Mittag an und malte noch ein wenig. Wie viel dieses Big Sing Wochenende abverlangt hat,
wenn man drei Tage später immer noch so erschöpft und müde ist, hätte ich nie gedacht !

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